Epigenetik und transgenerationale Traumata: Wenn altes Leid aus der Ahnenreihe Symptome über Generationen verursacht
von Claudia Stadler
Epigenetik: Wenn das Erbe der Ahnen unbewusst steuert
In den vergangenen Jahren gab es vermehrt Publikationen rund um das Thema Kriegskinder und -enkel, alte Belastungen und Stressphänomene, die sich über Generationen halten. Dabei gab es schon länger Psychotherapieansätze, die diesen generationenübergreifenden, systemischen Ansatz mit berücksichtigen. Wissenschaftlich erforscht und messbar werden zunehmend aber auch auf körperlicher Ebene Parameter, die belegen, dass z.B. existenziell bedrohliche Erlebnisse, starke Verlusterfahrungen usw. auch an die Nachfolgegenerationen weitergegeben werden. Es können sich nach derartigen Einschnitten bestimmte Stressmarker, Enzymketten oder sogar genetische Marker verändern, die dann jeweils an die Nachfolgegeneration vererbt werden. Diese Erkenntnis bringt zunehmend auch für eine ganzheitliche, somatische Behandlung neue Ansätze.
Auch in der hypnotherapeutischen Bearbeitung von chronischen Erkrankungen, Schmerzsyndromen, Stressbelastungen und/oder Körpersymptomen, für die es zunächst keine medizinische Erklärung gibt, liegt eine Lösung oft auf psychischer Ebene unter Berücksichtigung des Ahnensystems. Die Epigenetik sorgt dafür, dass existenziell nötiges Wissen und Erfahrung weitergegeben werden in Form von z.B. Glaubenssätzen, Mustern, dissoziierten Anteilen, Programmen oder Lebensskripten, die unbewusst weitergelebt werden. Oft liegen nur die bewussten Erinnerungen oder Erkenntnisse über das Ursprungsereignis nicht mehr vor.
Ein Fallbeispiel über die Behandlung einer hartnäckigen Darmerkrankung mit Autoimmunreaktion und dem Zusammenhang mit generationenübergreifenden Belastungen in der Ursprungsfamilie finden Sie im folgenden Fachartikel, den ich für "Die Naturheilpraxis" im Pflaumverlag verfasste.
Quellen
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